Golf FSI





Die Geschichte unseres Golfs  FSI  

19.11.2023 (wird noch fortgesetzt)


Dies ist die Geschichte unseres Golf 5 FSI, den wir 2010 kauften und 2023 – leider – wieder verkauften, um einen 

Golf 7 zu kaufen. Eine Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen.


(Zu den Fotos: aus der ersten Zeit haben wir nur analoge Fotos, die noch digitalisiert werden müssen. Deswegen verwenden wir für den Anfang auch Fotos, die eigentlich aus einer späteren Zeit stammen.)



1) Aller Anfang ist schwer


Im Jahr 2010 verkauften wir unseren Golf 2 synro (Allrad), denn wir seit 1992, also 18 Jahre, gefahren waren.
Wir kauften – und verkauften – zwar in dieser Zeit auch 7 sportliche Golf 2 G60, als Abenteuer, hielten aber immer an unserem Syncro als Stammwagen fest, denn wir mochten ihn sehr gerne.


Der Syncro war Baujahr 1987, und im Laufe der vielen Jahre häuften sich die Mängel und Probleme. Daher beschlossen wir 2010 schweren Herzens, uns von unserem Golf syncro zu trennen und nach einem anderen Wagen umzusehen.


Obwohl wir auch mit Toyota supra, Nissan 200 SX, BMW 328 u.a. liebäugelten, sollte es doch wieder ein Golf sein. Und zwar unbedingt in einem schönen Blau, denn Blau ist meine absolute Lieblingsfarbe. Natürlich spielten aber auch viele andere Kriterien eine Rolle.


Wir entschieden uns schließlich – am 23.9.2010 – für einen Golf 5 FSI, 2.0 Liter, Erstzulassung  7.7.2004, mit 150 PS, in dem sehr schönen und seltenen Laser Blue,  gut ausgestattet und – angeblich – unfallfrei. Wir kauften ihn von Privat, für 9.300 €.





Am 3.10.2010  holen wir den Golf FSI in Bottrop ab, bei einem netten jungen Paar, das ehrlich wirkte … Am 6.10.2010 wurde der Golf dann auf mich zugelassen. Allerdings wir waren keineswegs sicher, dass wir uns richtig entschieden hatten. Und diese Zweifel sollten sich schon bald als berechtigt erweisen.


Als Kennzeichen wählten wir: AW - GO 555.

AW steht für den Ahrkreis, GO für Golf. Die 5 steht für die 5. Generation des Golf. Und 3x5, weil 5 und 3 zu meinen Lieblingszahlen gehören.





„FSI“ beim Golf 5 steht für Fuel Stratified Injection, was mit „Schichtladungsverfahren“ übersetzt wird, eine Direkt-Einspritzung. Im Gegensatz zu den späteren TFSI- und TSI-Motoren haben FSI-Motoren keinen Turbo.





Der Golf sah nicht nur außen, sondern auch innen wirklich schick aus.




Wir fuhren ihn aber meistens mit blauen Sitzauflagen und Kissen, um die Sitze zu schonen und farblich etwas aufzupeppen.





Auch den Kofferraum hatten wir uns optimal eingerichtet, einschließlich Behälter für Schirme.




Am Anfang machte uns der Golf viel Freude. Aber dann ging das Drama los. Bei einer Untersuchung stellte sich heraus, dass der Golf auf der Fahrer-Seite rostete. Vermutlich auf Grund eines Unfalls. 


Ich fragte bei dem Verkäufer-Paar nach. Die sagten, der Golf wäre – beim Erstbesitzer – auf einem Parkplatz nur leicht gegen eine Begrenzung gefahren, also kein wirklicher Unfall.
Damit gab ich mich aber nicht zufrieden. 


Ich mache den Erstbesitzer ausfindig und rief ihn an, ein freundlicher alter Herr.  Da klang die Geschichte ganz anders: Er war auf der Autobahn mit dem Golf an die Leitplanke geraten und die ganze linke Seite wurde aufgeschlitzt. Danach wurden bei einem VW-Betrieb umfangreiche Karosserie- und Lackierungsarbeiten vorgenommen, in Höhe von glaube ich ca. 4.000 €; u. a. wurde ein neues Blech eingeschweißt. Also hatten unsere  Verkäufer gelogen …


Ich will jetzt hier nicht alle Einzelheiten schildern, aber die Geschichte verursachte mir sehr viel Aufwand und Ärger:
- Ich ging gegen die Vorbesitzer vor, sie mussten mir eine erhebliche Summe zurückzahlen.
- Ich ging gegen den VW-Betrieb vor, der die Reparatur schlecht gemacht hatte. Er musste kostenlos neu reparieren (ich holte mir dafür Unterstützung von VW Wolfsburg).
- Als wir den Golf nach einer Woche abholten, stellte einen Lackierbetrieb vor Ort fest, dass der VW-Betrieb wieder unsachgemäß repariert (und übrigens auch die Felgen beschädigt) hatte. Ich ließ den Golf bei uns vor Ort erneut reparieren und ließ mir das Geld dafür vom VW-Betrieb bezahlen.
- Später kam auch noch eine Beschädigung der hinteren Stoßstange durch ein fehlerhaftes Kunststoffmittel hinzu, ich erstritt von der Firma eine neue Heckstoßstange.


Das liest sich alles vielleicht ziemlich einfach. Für uns, aber vor allem für mich, war es aber eine extrem belastende Zeit. So war es kein Wunder, dass wir mehr und mehr den Spaß an unserem blauen Golf verloren.


Wir waren so frustriert, dass wir ihm nicht einmal einen richtigen Namen gaben, was wir sonst immer bei unseren Autos machten. Er hieß nur „der Blaue“.  Umso mehr trauerten wir unserem Golf syncro nach und bedauerten es sehr, dass wir ihn verkauft hatten.


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2) Die schöne Zeit mit dem Golf FSI


Nach dem sehr schwierigen Anfang mit dem Golf FSI gewöhnten wir uns langsam an ihn und gewannen ihn auch lieb, wenn auch anfangs nicht so wie den Golf syncro.


Aber ehrlich gesagt fuhr der FSI besser als der Syncro: er war bequem und sportlich. Mit seinen 150 PS erreichte er fast die Fahrleistungen eines Golf G60 mit 160 PS. Aber er hatte nicht das harte Fahrwerk eines – meistens ja noch getunten und tiefer gelegten – G60, sondern war auch ein angenehmer Alltagswagen, mit einer gut funktionierenden Klimaanlage.


Er diente uns bei den alltäglichen Einkaufsfahrten, Fahrten zum Arzt, Fahrten zu meiner Mutter nach Köln usw. Vor allem machten wir mit dem Golf sehr viele Ausflüge, am liebsten an Mosel, Rhein, Lahn und Ahr. Wir „schossen“ auch relativ viele Fotos mit ihm.









Gerne machten wir auch Spiegelfotos, wo wir selbst oder sich Häuser oder Landschaft im Golf-Lack spiegelten – Spiegelfotos sind eine Spezialität von uns.










Da die normalen Rückleuchten vom Golf 5 ziemlich langweilig sind, kauften wir ihm ca. 2014 schicke weiß-rote Design-Rückleuchten. Solche Rückleuchten hatte sonst kaum ein Golf, und so konnten wir unseren Golf z. B. auf einem Parkplatz, schon von weitem immer erkennen. Allerdings waren die Rückleuchten bereits kurz nach der Montage etwas undicht und beschlugen nach der Autowäsche zeitweilig.






Wir fuhren den Golf dennoch viele Jahre mit diesen Rückleuchten, aber irgendwann guckte ich dann doch nach neuen Rückleuchten. Ich wollte gerne die klassischen LED-Rückleuchten von Hella kaufen und bestellte die gebraucht bei Ebay Kleinanzeigen für 40 €. Ich bekam völlig verklebte, verdreckte und unbrauchbare Rückleuchten, aber bei einem Privatkauf kann man ja den Artikel nicht ohne weiteres zurückgeben und ein Prozess gegen den Verkäufer vor Gericht war mir zu aufwendig.


2022 (am 1.9.) bekam der Golf dann wirklich neue Rückleuchten, nicht LED, aber mit Chrom, noch schicker und noch auffälliger als die bisherigen, wie auf den Fotos zu sehen ist.








Mit diesen Rückleuchten ließen sich übrigens auch gut Spiegelfotos machen.






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3) Pandemie, Flut und Unfall


Mit dem FSI fuhren wir aber auch durch verschiedene Krisen-Zeiten. In der Corona-Pandemie, als man eigentlich immer aufgefordert wurde, zu Hause zu bleiben, machten wir mit ihm Ausflüge an abgelegene Orte, wo man keinen Menschen begegnete und somit auch keine Ansteckungsgefahr bestand. Ohne unseren Golf wären wir da nirgends hingekommen, der FSI war immer unser treuer Begleiter. Immer waren wir "zu dritt" unterwegs.





Nach der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 waren fast alle Straßen bei uns gar nicht oder nur schwer befahrbar, voller Dreck und Geröll. Obwohl ich den Golf immer zu schonen versuchte, mussten wir mit ihm eben doch durch diesen Unrat fahren, und er nahm das gut hin.


Da wir nach der Flut wochenlang gar kein Wasser hatten und monatelang kein warmes Wasser, fuhren "wir drei" immer wieder zu Schwimmbädern, um uns mal gründlich und warm zu duschen. Der FSI bekam dann auch oft seine Wäsche, um den Schmutz und Staub der "Flut-Straße" loszuwerden.


Wir flohen auch einmal 10 Tage vor der Wohnsituation an der Ahr und mieteten eine Ferienwohnung in Alken an der Mosel.

Dort machten wir mit dem Golf viele Fahrten in die Umgebung.





Zu den unerfreulichen Ereignissen zählt auch: Zweimal hatte ich einen leichten „Unfall“ mit dem Golf. 


Einmal (am 10.9.2019) wollte ich an einem – im Parkverbot – geparkten Wagen vorbeifahren; ein entgegenkommender Lastwagen drängt mich ab und ich prallte mit dem re. Außenspiegel gegen das Heck des anderen Wagens. Bei unserem Golf war nur der Außenspiegel beschädigt, aber der andere Wagen hatte mehr Beschädigungen.
Meine Versicherung sagte: Obwohl der andere Wagen im Parkverbot stand, würde man bei der Polizei mir die Schuld zuschieben (und von dem LKW hatte ich kein Nummernschild); so verzichtete ich auf eine Anzeige.







Überhaupt verhielt sich die Versicherung unprofessionell und ich wollte wechseln. Zwar hatte ich einen Rabattschutz in meiner Versicherung, aber eine neue Versicherung erkennt den nicht unbedingt an. Doch ich wechselte zu einer Versicherung, bei der ich nicht zurückgestuft wurde. Das hat alles viel Nerven gekostet und viel Ärger bereitet.


Das zweite Vorfall war genauso ärgerlich, am 27.7.2022: Ich wollte eine Jacke zum Schneider bringen, fuhr aber rückwärts gegen einen Blumenkübel, den ich nicht sehen konnte. Obwohl ich nur ganz langsam fuhr, waren doch die Kunststoff-Stoßstange und das Heck beschädigt.







Eine regelrechte Reparatur hätte über 1000 € gekostet. So ging ich zu einem Polierer, der retuschierte die Schäden recht gut für 50 €, aber man sah es natürlich doch – und es war immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich die Stellen sah. (Übrigens, zu dem Schneider bin ich nie mehr gegangen und die Jacke habe ich nie getragen.)












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4) Die Last des Alters


Der Golf war ein immer zuverlässiger Partner. Allerdings war er doch eher anfällig für Schäden und ich musste im Laufe der Jahre viel Geld in ihn investieren.


Das teuerste war 2017 eine Getriebereparatur für ca. 2000 €: der Golf fuhr immer ruckliger, bis man sich schließlich für einen neuen Schieberkasten entschied. Sehr teuer war auch 2022 eine neue Klimaanlage  für etwa 1500 €.


Und neben den normalen Verschleiß-Reparaturen musste ich doch einiges investieren, in einen neuen Kühler, ein neues Thermostat, eine neue Lamda-Sonde u.a.m. Man ist da natürlich auch auf die Aussagen der Werkstatt angewiesen; ein VW-Betrieb rief mich mal an und sagte, er könne die AU nicht durchführen, wenn nicht ein neuer Zahnriemen montiert würde (ca. 700 €); nach der Laufleistung war der Riemen noch lange nicht fällig, aber wenn die Werkstatt das sagte …


Im September 2022 kam unser FSI zwar „ohne Mängel“ durch den TÜV, aber mit einigen Hinweisen auf Schwachstellen. Merkwürdig, dass bei Checks danach gar keine Schäden aufgefunden worden, obwohl schon Jahre früher z. B. die vorderen Stoßdämpfer bemängelt wurden. 


TÜV Bericht (noch Foto einfügen)



Trotzdem uns war klar, dass einiges zu reparieren war, eigentlich gab es einen Reparatur-Stau. Leider wurde der Golf auch lauter, vor allem nach einer Reparatur, wie man natürlich überhaupt mit Werkstätten nicht nur Positives erlebte: z. B. wurde mir der Golf einmal von einer VW-Werkstatt durchgeschmort nach Hause gebracht …


Aber es ging auch um die Optik: Obwohl ich immer sehr auf den Golf auspasste, ihn z. B. wenn irgend möglich, immer nur mit genug Platz parkte und auch nicht eng auffuhr, bekam er doch im Laufe der Jahre immer mehr Kratzer und auch Steinschläge, die auf seinem blauen Lack besonders auffällig waren. Auch Polituren beim „Aufbereiter“ halfen da nur teilweise weiter.





Mehr noch störte mich aber der Innenraum. VW hatte beim Golf 5 einen sehr schlechten Innenkunststoff verwendet, der mit der Zeit sehr klebrig wurde und auch abbröckelte. Sehr krass war das bei der Einheit für die Fensterheber oder dem Öffner für den Tankdeckel.






Die Schäden waren auch besonders deutlich bei den Bedienknöpfen der Klimaanlage. Als ich bei VW mal fragte, ob man die Knöpfe ersetzen könnte,  sagte man mir ernsthaft, da müsste für viele hundert Euro die gesamte Bedienfront gewechselt werden. Natürlich indiskutabel. 

















Auch die Knöpfe für das Radio wurden so klebrig, dass wir ihnen notgedrungen Verschlussklappen von Sprudelflaschen überstülpten. (Man hätte insgesamt sehr viel Geld investieren müssen, um die unschönen Kunststoffteile alle zu ersetzen.)

Im März 2023 erreichte der Golf die km-Schnapszahl 188.888, und wir machten während der Fahrt ein Foto vom Tacho.




Der Golf war jetzt 19 Jahre alt, schon ein stolzes Alter für ein Auto. Um ihn wieder ganz fit zu kriegen, müsste man ein paar tausend Euro investieren. Aber was, wenn jetzt ein Schaden, ein Reparaturfall nach dem anderen auftreten würde? So überlegten wir, uns doch einmal nach einem neueren Wagen umzusehen.



5) Die Suche nach einem Nachfolger für den FSI


Ich hatte allerdings auch früher schon manchmal nach anderen Autos gesucht. Vor allem der Golf 5 R32 hatte es mir angetan, mit seiner imposanten Front. Er war zwar von der gleichen Golf-Generation 5 wie unser FSI, aber deutlich sportlicher, mit 250 PS statt 150 PS. Einmal fuhren wir (2017) einen R32 Probe: sehr schön ausgestattet, wenn auch nicht in meiner Lieblingsfarbe Deep Blue Perleffekt.








Das war aber damals mehr spielerisch. Wir dachten nicht wirklich daran, unseren FSI zu tauschen. Der R32 war ohnehin nur ein paar Jahre jünger als unser FSI. Früher, als wir noch unseren Golf syncro fuhren, hatten wir lange Zeit verschiedene Golf G60 als Zweitwagen. Aber das war uns 2017 zu teuer und auch zu aufwendig.


Zurück zu 2023. Diesmal suchten wir ernsthaft nach einem Ersatz für unseren fast 20 Jahre alten FSI.


Ich schaute im Internet nicht nur bei VW, sondern auch bei anderen Marken nach: z. B. einem Jaguar XE, den es in einem sehr schönen Blau gab; einem Ford Focus, ebenfalls in einem tollen Blau (die Farbe kommt hier aber doch nicht real rüber).




Wir überlegten auch einen Audi, aber da gefiel uns die Front nicht. Das war überhaupt ein Problem: viele Autos haben heute viel schwarzes Plastik an der Front, was auch noch ganz billig aussieht, wie von einer Plastikverpackung. Das gefiel uns gar nicht.


Später dachte ich mal, man könnte vielleicht auch einen kleineren Wagen kaufen, z. B. einen Polo; der heutige Polo ist größer als ein Golf der 2. oder 3. Generation. 


Oder z. B. einen Skoda Fabia. Das ist heute auch kein typischer Kleinwagen mehr. Den Fabia gab es auch in einem sehr schönen Blau. Und den Fabia bekam man mit etwa 2 Jahren zu einem Preis, für den man einen Golf von 6 Jahren bekam. Musste es denn ein Golf sein, der inzwischen so groß geworden war? Aber beim Fabia gefiel uns wieder die Front nicht.






 











Und überhaupt: Der Macht der Gewohnheit folgend suchten wir aber doch vor allem wieder nach einem Golf: im Internet und bei Händlern. Das würde dann unser 10! Golf sein. 


Da wir uns auch für einen Hybrid interessierten, fuhren wir einen Golf 8 GTE (mit 245 PS) Probe: beeindruckende Fahrleistungen. Aber der  Golf 8 war uns zu teuer. Und die viel kritisierte Touch-Screen-Bedienung schreckte uns ab. Außerdem gab es ihn nicht in einem schönen Blau. Und schließlich: Die untere Front fanden wir ziemlich hässlich, so wie ein Haifischmaul.






Für uns kam eher ein Golf 7 in Frage. Ich gebe zu, im Hinblick auf meine Golf G60-Vergangenheit interessierte mich schon ein Golf R mit 300 PS oder wenigstens ein GTI mit 245 PS. Aber ich musste realistisch bleiben. Die 18, 19 oder sogar 20 Zoll-Räder dieser Typen, verbunden mit einem Sportfahrwerk, machten das Fahren herzlich unbequem. Und ich war jetzt in einem Alter, in dem mir komfortables Fahren wichtig war, schon dem Rücken zuliebe.


Außerdem brauchten Golf R und GTI deutlich mehr Sprit, und das bei zunehmend steigenden Benzin-Preisen (von den permanenten Umwelt-Ermahnungen einmal ganz abgesehen). Und schließlich: wenn doch auf immer mehr Straßen, auch Autobahnen, Tempolimits eingeführt wurden, was wollte man dann eigentlich mit so einer Rakete?


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6) Der (ungewollte) Kauf eines Golf 7


Wir schauten viele Golfs 7 im Internet an und auch bei Händlern. Doch irgendwie stimmte nie alles: zu teuer, zu alt, zu weit weg, zu viele km, zu viele Hände usw. 


Aber eine große Rolle spielte wie gesagt für mich, aber auch für Uschi, die Farbe. Ich wollte unbedingt einen Golf in einem schönen, nicht zu dunklen Blau, aber das gibt es beim Golf 7 kaum: es gab fast nur Angebote in Atlantic Blue, Dusk Blue oder Dark Iron Blue, alles ziemlich dunkle Blaus.; richtig schön für mich waren nur Lapiz Blue oder Pacific Blue, aber da gab es nur wenige Golfs.


Hier ein Golf in Atlantic Blue. Die Farbe ist zwar edel, aber sehr dunkel, je nach Licht sieht sie wie schwarz aus - und man sieht jeden Kratzer und jeden Schmutz auf dem Lack.







Meine absolute Lieblingsfarbe bei VW ist allerdings Ravenna Blue, aber die gibt es angeblich gar nicht beim Golf 7. Nur einer wurde in der Farbe angeboten, leider 600 km weg.


Dagegen wurden viele T-Roc in Ravenna Blue angeboten. Der T-Roc ist so ungefähr ein Golf auf Stelzen, ein Mini-Suv. Aber das wollten wir dann eigentlich doch nicht. Außerdem, die Front: Plastik über Plastik ...






Schließlich konzentrierte sich die Planung auf zwei Golfs 7:


1) einen TSI 1.5 in Lapiz Blue
Wir schauten uns den Wagen an und fuhren ihn Probe.  Das Blau gefiel mir recht gut, wirklich edel. Aber das Laser Blue unseres FSI fanden wir noch schöner. Anders als auf den Fotos, hat Lapiz Blue real einen leichten Stich ins Lila, und das störte mich. Außerdem ist die Farbe sehr empfindlich – man sieht alles darauf.





Wir fuhren den TSI Probe. Er fuhr sich wirklich gut, trotz 17 Zoll Rädern ganz komfortabel. Und er war (mit R-Line) gut ausgestattet, hatte verschiedene Assistenz-Systeme und Navi. Der Lack war zwar insgesamt gut, aber leider gab es doch Steinschläge und vor allem Kratzer auf der Motorhaube, die sich nicht so leicht beseitigen ließen. Außerdem kostet er fast 22.000 €, und ich wollte nicht über 20.000 € gehen, nicht für einen Wagen, der keinen Hybrid Antrieb hatte und damit nicht über die neuesten Technologie verfügte.



2) einen TSI 1.4 in Pacific Blue
Die Farbe Pacific Blue – ein schönes, helles, aber doch kräftiges Blau – hatte ich schon öfters bewundert, aber nie einen in Frage kommenden Golf in der Farbe gefunden. Der hier angebotene Golf war optisch in sehr gutem Zustand, machte auch technisch einen guten Eindruck. Allerdings fuhr er mir etwas zu hart.

















Das Hauptproblem war aber, dass er schon von Anfang 2017 war, er hatte das Facelift des TSI noch nicht mitgemacht, hatte also den älteren TSI 1.4-Motor, besaß kaum Assistenz-Systeme und auch kein Navi.


Dafür war m. E. der Preis auch zu hoch (bei Mobile.de auch nicht als „sehr gut“ oder „gut“ eingeordnet, sondern nur als „fair“). Zwar blieb er wie gewünscht unter 20.000 € (ursprünglich 18.990 €), aber dafür war er z. B. auch 1 ½ Jahre älter als der Golf in Lapiz Blue.


Am 23.10.23 schauten wir uns den Golf 7 in Pacific Blue an und machten eine Probefahrt: insgesamt gefiel uns der Golf gut. Als wir den Golf 7 Probe gefahren waren, vergaß der Händler, mir meinen Ausweis und meinen Führerschein zurückzugeben. Das stellte ich aber erst zu Hause fest. Der Verkäufer meldete sich auch nicht bei mir, ich musste telefonisch nachfragen; das gefiel mir nicht. 


So fuhren wir am 25.10.23 eigentlich nur noch einmal hin, um meine Ausweise abzuholen; ich sagte vorher extra, heute würde ich mich (noch) nicht für diesen Golf entscheiden.


Aber es kam anders. Erstens war Uschi unerwartet ganz begeistert für den Golf 7 und riet 100% zu dem Kauf, auch, damit er uns nicht noch – wie schon andere Golfs – weggekauft würde. Und zweitens ließ der Händler durchblicken, dass er auch andere Interessenten für den Golf hatte. Ob das nun stimmte oder nicht, ich ließ mich davon beeinflussen. 


So stimmte ich schließlich zu, den Golf in Pacific Blue heute zu kaufen, allerdings mit erheblichen Zweifeln.


















Es wurde ein Vertrag geschlossen, auch über den Ankauf unseres Golf 5; und es wurden noch Lackreparaturen, TÜV und der Neukauf von Felgen und Reifen vereinbart, weil ich lieber 16 Zoll fahren wollte. Insgesamt kostete der Golf 7 etwa 19.000 €. Leider war ich auch auf die Auswahl der Felgen nicht hinreichend vorbereitet und wählte welche, die zwar o.k., aber auch nicht besonders toll sind.


Für Inzahlungsnahme von unserem Golf FSI bot der Verkäufer 750 €. Ich fand das zu wenig, im Internet wurde für vergleichbare Golfs teils 2.000 – 3.000 € verlangt. Allerdings hatte der Händler von dem Golf Lapiz Blue sogar nur 500 € angeboten. Und unser Golf hatte doch einen gewissen Reparaturstau. Daher stimmte ich zu, habe mich aber nachher darüber geärgert – ich war an dem Tag eben nicht auf eine Entscheidung vorbereitet gewesen.


Schon einen Tag nach dem Kauf des Golf 7 bekamen wir erste Zweifel, ob es richtig war, den Golf 7 zu kaufen.


Bei mir spielte eine große Rolle, dass ich m. E. – zu wenig vorbereitet – den Golf zu teuer gekauft hatte und auch nicht gut verhandelt hatte. Hinzu kam auch, dass wir gerade jetzt unerwartet eine saftige Mieterhöhung erhielten, die Einsparungen erforderte.


Aber die größere Rolle bei unseren Zweifeln spielte noch, dass wir plötzlich dachten und fühlten, dass wir unseren alten Golf 5 FSI eigentlich gar nicht abgeben wollten.


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7) Der schwere Abschied von unserem Golf FSI


Es war irgendwie verrückt: Über viele Wochen hatten wir nach einem neueren Wagen gesucht.  Und hatten dabei gar nicht gemerkt, dass wir eigentlich unseren alten Golf lieber behalten wollten. Wir verstanden uns selbst nicht mehr. Und machten uns auch große Vorwürfe, dass wir so „blind“ gewesen waren.


Es sollte noch etwa 14 Tage dauern, bis wir den Golf 7 übernehmen konnten. So lange hatten wir noch unseren Golf 5, und jeden Tag wuchs der Wunsch, unseren Golf zu behalten und den Golf 7 nicht zu nehmen. Wir hatten eben viele gemeinsame Erlebnisse mit unserem FSI, an die sich so viele Erinnerungen knüpften. Er war ein Teil unseres Lebens geworden.


Unser alter Golf 5 gefällt uns besser als der neue Golf 7


Der Golf FSI war uns nicht nur sehr vertraut. Wir fanden seine Farbe auch wärmer, wir fanden sein „Gesicht“, seine  runden Lampen freundlicher als die geschlitzten Lampen beim Golf 7, wir fanden ihn komfortabler beim Fahren usw. 


Natürlich hatte der FSI eine ganze Menge Kratzer; aber dadurch fuhr man irgendwie auch entspannter, weil man sich weniger vor neuen Kratzern fürchtete. (Außerdem, Uschi und ich waren nicht mehr zwanzig, wir hatten auch ein paar Falten, warum sollte dann unser Golf nicht auch ein paar Kratzer haben?) 


Und wenn man etwa 3.000 € in Reparaturen und Lackarbeiten investieren würde, dann wäre der FSI auch wieder richtig fit und ansehnlich. Das war so viel weniger Geld als die etwa 19.000 € für den Golf 7.


Zwar hatten wir uns das zwar alles vor dem Kauf des Golf 7 gründlich überlegt. Es gab eine ganze Liste von anstehenden Reparaturen bei unserem Golf 5. Und bei einem fast 20 Jahre alten Wagen weiß man nie, welche Reparatur als nächste kommt. Wir wollten auch gerne einen Wagen, der einen geringeren Verbrauch hat und mit E10 fährt (bei unserem FSI war nur Super E5 erlaubt und eigentlich Super Plus erwünscht). Aber das zählte alles plötzlich nicht mehr.


Können wir den Vertrag zum Verkauf unseres Golfs 5 stornieren?


So erkundigte ich mich bei einem Anwalt, ob man den Kauf des Golf 7 und den Verkauf unseres Golf 5 rückgängig machen könnte – noch waren die Autos ja noch gar nicht ausgetauscht. Der Anwalt sagte, man habe dafür keinen Anspruch, es hänge von der Kulanz des Händlers ab.


Leider zögerten wir die Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer aber heraus, weil es uns auch irgendwie peinlich war und wir nicht als „geschäftsunfähig“ dastehen wollten. Schließlich rief Uschi den Verkäufer an. Er war nicht begeistert, zeigte aber ein gewisses Entgegenkommen. 


Er meinte: Das Hauptproblem sei, dass er unseren Golf schon weiterverkauft hätte (obwohl er ihn ja noch gar nicht hatte), und der Käufer ihn vielleicht wieder weiterverkauft hätte. Da käme man wahrscheinlich nicht mehr dran. Er wollte aber einen Versuch machen, den Käufer anzurufen und sich dann bei uns melden. Aber er meldete sich nicht.


Also fuhren wir hin und hakten nach. Wir boten sogar an, jedem am Kauf unseres Golfs 5 beteiligten Händler einen Aufschlag zu zahlen, wenn wir unseren Golf zurückbekämen. Der Verkäufer sagte aber, er könne nicht mehr nachvollziehen, bei wem unser Golf jetzt sei (sei dahin gestellt, ob das stimmte).


Eine schlimme Zukunft für unseren FSI?


Aber dann kam der eigentlich Schlag, denn der Verkäufer sagte:  Vermutlich würde unser Golf bald zerlegt und in Einzelteilen verkauft. Dazu muss man wissen: Uschi hatte dem Verkäufer vor Vertragsabschluss extra gesagt, es sei uns ganz wichtig, dass unser Golf FSI weiterfahren würde, und sei es in Osteuropa oder auch Afrika; nur dass er nicht auseinandergenommen würde. Und der Verkäufer hatte so getan, als könne er das zusichern. Davon war also kein Wort wahr gewesen, wie sich jetzt zeigte.


Und hätte der Händler uns vorher die Wahrheit gesagt, dann hätten wir sicher nicht unseren Golf 5 an ihn verkauft bzw. nicht seinen Golf 7 gekauft. (Als wir unseren Golf syncro seinerzeit verkauften, war er in gute Hände gekommen, aber für unseren Golf FSI sah die Zukunft ganz düster aus.)


Danach fühlen wir uns noch schlechter. Wir trauerten wirklich um unseren Golf. Uschi hatte sich seit einiger Zeit angewöhnt, ihn liebevoll „Golfi“ zu nennen. Das machte es dann noch schwerer, ihn herzugeben. Und ich hatte immer irgendwie das Gefühl gehabt, den Golf beschützen zu wollen – das ging jetzt nicht mehr. 


Menschen, die keine Beziehung zu ihren Autos haben, werden das vielleicht alles sonderbar finden, aber Autoliebhaber werden uns verstehen.


Verträge müssen eingehalten werden - leider

 

Es war absurd: da stand unser FSI noch bei uns in der Garage. Aber wir durften ihn nicht behalten, wenn wir nicht vertragsbrüchig werden wollten. Kurz überlegten wir, ob wir unseren Golf einfach nicht rausgeben sollten. Aber das hätte zu viele, auch rechtliche Risiken gehabt. Außerdem, da wir den Golf 7 übernehmen mussten, hätten wir dann 2 Golfs, und das konnten wir uns gar nicht leisten.


Sehr sehr schweren Herzens und – jedenfalls ich – auch mit großer Wut, gaben wir unseren Golf FSI, unseren „Golfi“  am 10.11.2023 beim Händler ab, um 13,51 Uhr mit genau 193,943 km. Dann fuhren wir mit dem Golf 7 nach Hause. Er fuhr ganz gut, er verbrauchte weniger Sprit, er sah fast wie neu aus, aber bei uns kam keine Freude auf, nur Wehmut über den Abschied.


Was bleibt


Geblieben sind uns vom Golf FSI viele Erinnerungen, Unterlagen und Fotos - und ein kleiner Golf 5 in 1:43, der unserem Golf einigermaßen ähnlich sieht. Zufälligerweise sogar auch ein Nummernschild mit 555 hat (die Fotos sind nicht optimal, die muss ich noch einmal verbessern).

















Ein (bisher) nutzloser Golf 7

 

Da in unserer Straße derzeit aufwendige Straßenbauarbeiten gemacht werden und man gar nicht fahren kann oder nur mit Gefahr für die – neuen – Reifen, steht der Golf 7 nun schon seit 10 Tagen nur nutzlos bei uns in der Garage rum. Wir haben bisher überhaupt kein positives Gefühl für ihn. Er wirkt wie ein Fremdkörper. Und es gibt auch schon erste Probleme, z. B. mit dem Öl-Stand. Wie viel lieber hätten wir unseren Golf FSI in der Garage!


Die Geschichte wiederholt sich: Als wir 2010 unseren Golf Syncro verkauften, hatten wir nachher auch das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben und trauerten dem Syncro nach. Umso mehr, als der Golf FSI (wie anfangs beschrieben) uns zunächst riesige Probleme machte, vor allem mit Rost wegen eines verschwiegenen Unfalls. 


Dann lernten wir den FSI allmählich aber doch zu mögen, bis wir ihm zum Schluss sehr gerne hatten. Vielleicht läuft das mit dem Golf 7 genauso, bisher können wir uns das aber gar nicht vorstellen.



Das war die Geschichte unseres Golf 5 FSI „Golfi“ – als Überblick. Ich habe im Laufe der Jahre auch eine Art Tagebuch über ihn geschrieben, allerdings überwiegend technische Eintragungen über Reparaturen, Inspektionen usw. Das dürfte für andere nicht sehr interessant sein, wenn sie nicht ganz spezielle „Freaks“ sind. Vielleicht setze ich das Tagebuch aber irgendwann noch als PDF-Datei auf unsere Homepage.

Ben



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 F O T O - G A L L E R I E

























Auf dem Autobahn-Parkplatz




In einer Straße von Ahrweiler





Vor seiner Garage


 











Schöne Felgen (im Laufe der Jahre aber etwas lädiert)




Die ersten Design-Rückleuchten


Spiegelfoto mit dem Golf im Herbst (in Manderscheidt)




















Und hier ein Spiegelfoto mit ihm im Winter (in Winningen an der Mosel)



Golfi während einem Ausflug am Rhein, hier in Braubach vor der Marksburg 





St. Goar, mit Blick auf den Rhein



Wieder St. Goar



Spiegelfotos in St. Goar









 

 











Text von Uschi


Golfi erzählt:


Ich bin das schönste Auto der Welt.

Ja, ich weiß, es gibt viel schönere und und interessantere Autos wie Ferraris, Lamborghinis oder Jaguar.

Aber Sie kennen auch die Aussagen der Menschen:

Ich habe die klügsten Kinder, das schnellste Pferd, den liebsten Hund usw. In diesem Sinn sagen es meine Besitzer auch. Ich bin ein "geliebtes Kind".


Allerdings war mein Start bei meiner jetzigen Familie gar nicht so gut.

Ich wurde vom Werk aus blau lackiert, und meine Besitzer suchten speziell einen  blauen VW Golf. Ich war 6 Jahre alt, als ich gekauft wurde. Meine Vorbesitzer haben einen Unfall verschwiegen. Und so gab es einigen Trouble mit rechtlichen Problemen.


Danach kam für mich und meine beiden Besitzer eine glückliche Zeit.

Wir haben viele Ausflüge an Mosel, Rhein, Lahn und in andere Regionen gemacht. Bei Sonne, Regen, Hitze und Kälte kamen wir immer sicher ans Ziel.


Plötzlich und unerwartet erlebte ich mit vielen anderen Menschen und Autos die schreckliche Flutkatastrophe im Ahrtal. Meine Besitzer Ben und Uschi waren nicht direkt von der Flut betroffen. Jedoch gab es für sie 6  Wochen kein fließendes Wasser, alles drum herum lag in Trümmern, Rohrleitungen defekt, und viele Straßen schlecht befahrbar durch den Schlamm. Leben  ohne Wasser - geht nicht. Zum Glück gab es Discounter, die nicht von der Flut betroffen waren. Dorthin habe ich Ben und Uschi gefahren, ja durch den Schlamm, um Flaschenwasser in großen Mengen zu kaufen; jeden Tag.


Was die Körperpflege betraf, reichte das Wasser nur zur "Katzenwäsche". Vor allem gab es 6 Monate kein warmes Wasser  So sind wir drei dann öfter für eine richtige Dusche zu Schwimmbädern in andere Orte gefahren und ich wurde  dort in Selbstwaschanlagen abgespritzt. 


Die Corona-Pandemie haben wir zu dritt gut bewältigt. Am Anfang sollten wir ja alle zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken und nicht angesteckt zu werden. Aber wir sind trotzdem raus gefahren. Mir selbst machen Keime ja keine Probleme, und Uschi und Ben sind in abgelegene Landschaften gefahren, wo keine Ansteckungsgefahren bestanden. Wir haben die Pandemie zu dritt in frischer Luft sehr gut gemeistert.


Dann hat sich unser Leben wieder normalisiert.  Der normale Alltag kehrte wieder ein mit vielen Ausflügen, Einkaufen, Waschanlage, Fahrten zu Ärzten, Zahnärzten und zu Werkstätten. Ein paar Monate war es so, dass einer von uns immer entweder beim Arzt oder in der Werkstatt war. Zwei Mal war ich heftiger krank, Getriebedefekt und defekte Klimaanlage. Davon hat Ben ja schon geschrieben.


Uschi ist eine Frischluftfanatikerin, will immer Ausflüge machen. Mir ist das recht. Ich bin gerne unterwegs und aus der Garage raus. Es gab ein  Tag, da wären fast alle meine Reifen durchgedreht vor Erstaunen. Wir machten einen Ausflug nach Spay an den Rhein. Aber nirgendwo konnten wir parken, alles zugeparkt, sogar die Wiesen. Das gleiche im nächsten Ort Boppard. Ein großes Weinfest fand statt. Ben schimpfte und wollte wieder zurückfahren. Uschi betete: Lieber Gott, lass` uns bitte einen Parkplatz finden. Da fuhr genau vor uns ein PKW aus einer Parklücke ! Wäre ich ein Mensch, hätte ich sofort "zum Glauben gefunden".


Ich muss sagen, bei Ben und Uschi hatte ich 13 Jahre ein schönes Leben. Sie haben alles für mich getan, damit es mir gut ging, mich beschützt (in dem sie zu enge Parklücken vermieden), mich immer selbst gecheckt mit Reifendruck, Öl, Batterie oder Mobilitätschecks veranlasst - und haben mich hauptsächlich in Selbstwaschanlagen gewaschen. Weiteres könnt ihr oben in Bens Dokumentation lesen. 

Ich wünsche allen jederzeit eine gute Fahrt !



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Update  21.12.2023


Ich habe inzwischen mehrfach auf Gebrauchtwagen-Plattformen gesucht, ob unser Golf FSI vielleicht angeboten wird, aber vergeblich. Noch immer hätten wir ihn gerne zurück, wenn das auch mit großen Problemen verbunden wäre. (Was würde dann aus dem Golf 7?)


Was mir dabei aufgefallen ist: Die Anbieter wollen für einen vergleichbaren FSI ca. 3.000 – 5.000 €, jedenfalls ein Vielfaches von dem, was der Händler uns für die Inzahlungsnahme unseres Golfes bezahlt hat; wahrscheinlich war das viel zu wenig.


Mittlerweile sind wir einige Zeit mit dem Golf 7 gefahren: er fährt recht gut (obwohl nicht so komfortabel wie unser ehemaliger Golf FSI), gefällt uns auch optisch, aber begeistert uns keineswegs.


Ständig bimmelt irgendeine Warnung, man meint, man wäre in einer Bimmelbahn. Wenn ich von der Garagenauffahrt in die Garage fahren will und mich schon abgeschnallt habe, piepst der Golf vorwurfsvoll. Und besonders regt er sich lautstark auf, wenn ich in der Garage bei laufendem Motor schon die Tür aufmache. 


Auch beim Parken nervt das permanente Piepen. Ganz extrem, wenn ich in meiner Garage nahe an eine Begrenzung fahre – aber ich muss nun einmal nahe ranfahren.


Andererseits, manchmal macht der Golf auch keinen „Piep“, obwohl es guten Grund dafür gäbe. Neulich fuhr ich einmal extrem müde und musste ständig gähnen. Nun hätte sich eigentlich der „Müdigkeits-Sensor“ melden sollen, tat es aber nicht. Vielleicht war er auch selbst müde. Oder wird man von Sensor erst geweckt, wenn man schon eingeschlafen ist?


Ich bin früher in unserem Golf FSI auch ohne diese ganzen „Assistenzprogramme“ gut gefahren; diese Assistenten sind wohl eher etwas für Leute, die eher schlecht fahren können und ständig Hilfe brauchen.


Aber ich komme nicht umhin, mich in die neue Technik einzulesen und einzuarbeiten, obwohl ich eigentlich gar keine Lust dazu habe.


Der Golf ist mit 4,7 Liter Kombiverbrauch angegeben, realistisch dürfte eher ca. 6,2 Liter sein; aber unser FSI brauchte durchschnittlich etwa 7,8 Liter, und zwar Super E5 (am liebsten sogar Super Plus); den Golf 7 kann ich mit E10 fahren. 


Insgesamt sind die niedrigeren Benzinkosten schon ein echter Vorteil gegenüber unserem FSI. Auch das Radio ist deutlich komfortabler (allerdings auch komplizierter) als im Golf 5 – endlich kann ich USB-Sticks hören. Klar, ist der Zustand vom Golf 7 außen wie innen besser, aber das spielt für uns keine große Rolle.


Die 4 Türen, die wir erst für einen Vorteil gegenüber dem 2-türigen FSI hielten, bieten andererseits weniger Platz zum Ein und Aussteigen. Und bei unserem alten Golf FSI gingen Türen und vor allem Kofferraum ganz leicht auf und zu (gut, vielleicht auch etwas ausgeleiert). Bei diesem Golf ist alles schwergängig und kraftfordernd – dafür erspart man sich vielleicht einen Muskeltrainings-Kurs …


Und das „Allerletzte“: Wie sich jetzt herausgestellt hat, der Golf 7 ist teilweise nachlackiert. Wir konnten bisher nicht genau herausfinden, wie weit und warum. Der Golf wurde uns als unfallfrei verkauft. Ist er das wirklich? 


Oder wiederholt sich die Geschichte vom Golf FSI, der auch als unfallfrei angegeben war, aber einen massiven Unfall hinter sich hatte (wie anfangs beschrieben)?


Wenn man nur die Zeit zurückdrehen könnte …


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