Hemden

 

(18.08. 2013  -  WEITERE FOTOS WERDEN NOCH EINGESTELLT.

(Das war 2013 geplant, fand dann aber doch nicht mehr statt)

 

 

Schon seit vielen Jahren habe ich Freude an Hemden und sammele sie. Einerseits hat sich das ganz natürlich ergeben: Ich habe nämlichseit meiner späten Jugend ungefähr das gleiche Gewicht bzw. die gleiche Figur, und ich werfe ungerne Sachen und erst recht Hemden weg. Allein von daher hat sich die Anzahl meiner Oberhemden ständig vergrößert, nur von kaputten Hemden trenne ich mich.

 

Andererseits hat sich aber auch im Laufe der Jahre ein wirkliches Sammler-Hobby ergeben.

Das Sammeln verlief in Phasen. Manchmal habe ich über Jahre gar kein Hemd neu gekauft, dann wieder sehr viele.

Ich habe meine Hemden (bisher) nie gezählt, irgendwie scheue ich mich davor, aber vielleicht starte ich doch einmal eine Hemdenzählung.

 

Eins der ersten Hemden meine Sammlung ist ein blau-weißes Hemd von EK, zwar klassische Farben, aber doch eine sportliche Note, mit Doppelbrusttaschen und Innenkragen weiß, was erst Jahre später Mode wurde. 

 

 

 

EK blau-weiß

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sicherlich plane ich nun nicht, alle meine Hemden hier vorzustellen oder abzubilden. Sondern ich werde eine kleine Auswahl treffen, die vielleicht auch wechselt. Zunächst beginne ich mal versuchsweise mit ein paar Fotos. Ich muss noch herausfinden, wie sich die Hemden am besten fotografieren lassen, die ersten Fotos sind nicht alle gut gelungen. Das sind übrigens die ersten digitalen Fotos auf unserer Homepage. Manchmal habe ich auch ein Hemd bzw. einen Teil, z. B.einen Ärmel, auf das Faxgerät gelegt, das ergibt bisher das beste Bild, aber eben auch nur eine Teilansicht. In jedem Fall will ich variieren, sonst wird es zu schematisch.

 

 

 

Ärmelansicht, klassisches Hemd von Selected Homme


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie es wahrscheinlich anderen Sammlern auch geht, das Sammeln ist ambivalent. Einerseits ist da der Spaß, nach neuen, vor allem ganz besonderen Hemden zu suchen und sie zu kaufen. Andererseits, es kostet Geld, was man auch anders (sinnvoller?!) ausgeben könnte, es kostet Zeit, und es kostet Platz, der immer knapper wird; so hängen z. B. viele Hemden auf sogenannten Sparbügeln übereinander im Schrank,  so eng, dass man sie nur schwer rausbekommt und sie fast zwangsläufig zerknittern.


Andere Hemden hängen auf einem Ständer in meinem Zimmer, ständig in Gefahr, einzustauben oder mit dem gesamten, übervollen Ständer umzukippen. Insgesamt habe ich längst viel mehr Hemden, als je brauchen würde, selbst wenn ich 150 Jahre alt würde. Übrigens, ich kaufe fast nur langärmlige Hemden.

 

Warum macht man so etwas? Eins ist mir wichtig: Ich bin nicht so eitel, dass ich glaube, mich ständig mit neuen Hemden schmücken zu müssen, und ich verbringe auch nicht den Grossteil des Tages vor dem Spiegel.

Nein, ich bin Sammler. Ich begeistere mich für die unterschiedlichen Formen, Muster, Farben, Stoffe, Styles und Schnitte von Hemden. Ich neige sogar zu sehr dazu, gerade die schönsten Hemden nur im Schrank zu lassen und nur wenige, eher einfache Hemden zu tragen. Und das ist dann auch wieder schade, das haben die Hemden nicht verdient, nur im dunklen Schrank zu hängen – aber jetzt dürfen sie sich ja im Internet zeigen. Ich habe mir zwar auch Gedanken über die tieferen Gründe des (Hemden-)Sammelns gemacht, aber diese private Einsichten behalte ich erst mal für mich.

 

Ein besonders schönes und hochwertiges Hemd aus der letzten Zeit ist von Pierre Cardin. Es gab eine ganze Serie dieser Hemden, mit verwandtem, aber doch unterschiedlichem Design. Leider konnte ich nur eins kaufen, das war schon teuer genug.

Das Hemd habe ich (wie ich gerade feststelle)  aber noch nicht aufgenommen, vorrübergehend stelle ich daher ein ebenfalls sehr besonderes Hemd von Signum ein.

 

 

Signum, blau mit Muster und orange

Signum, blau mit orange, Kragenmuster

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie schon gesagt, ist das Sammeln (von Hemden) aber keineswegs die reine Freude. Oft kommt man in Entscheidungskonflikte. So sieht man ein schönes Hemd und denkt: Soll ich das kaufen oder nicht? Das ist manchmal fast ein Nullsummenspiel: Kauft man das Hemd, hat man zwar schon eine Freude, aber eben auch Geld ausgegeben und muss mühselig Platz für das Hemd schaffen. Kauft man es nicht, denkt man später: Ach, dieses Hemd fehlte mir eigentlich noch in meiner Sammlung.  

 

Ganz gefährlich ist, wenn man sich sagt – was eigentlich vernünftig ist –, ich überlege oder überschlafe den Kauf noch einmal. Denn wenn man dann später, vielleicht schon am nächsten Tag, doch das Hemd kaufen will, ist es (überzufällig) oft verkauft. Gerade dieses Hemd ist verkauft, alle anderen liegen noch da. Und dann besteht die Gefahr, das Hemd zu idealisieren. Man denkt, gerade dieses Hemd hätte man unbedingt haben wollen.

 

Ein häufiges Problem ist auch, die richtige Größe eines Hemdes herauszufinden. z. B. ist es in M zu klein, aber in L zu groß. Oder in M haben die Ärmel die richtige Länge, aber die Schultern sind etwas eng. In L haben die Schultern genügend Platz, aber die Ärmel sind zu lang usw. Wenn man Wert auf ein gut sitzendes Hemd legt, kann die Entscheidung einem ganz schön zusetzen. 

 

Meine Lieblingsfarbe ist Blau, daher habe ich auch am meisten blaue Hemden. Ganz besonders schätze ich blau mit weiß (oder auch weiß mit blau), also einen maritimen Look, obwohl ich sonst keinerlei Beziehung zur Seefahrt habe. Auch grau mag ich gerne, aber im Grunde die meisten Farben, ob uni, kariert oder gestreift.  

(Übrigens habe ich auch eine kleine Sammlung blau-weißer Jacken, aber das is tnur ein Nebenschauplatz.)

 

Manchmal kaufe ich aber auch Hemden, die mir spontan nicht so gut gefallen. Z. B. Farbe pink. Aber ich sage mir dann, dass auch diese Farbe zu einer Hemdensammlung gehört, und außerdem ist es eine Art psychologischerAufgabe: Indem ich eine Farbe trage, die mir eigentlich nicht so liegt, lebe ich wahrscheinlich Seiten meiner Persönlichkeit, die sonst vernachlässigt oder unterdrückt sind, womöglich aber doch zur Ganzheit meiner Persönlichkeit gehören.

 

 

Reward in Pink mit Kontrast-Manschetten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob ich ein Lieblingshemd habe? Früher hatte ich manchmal Lieblingshemden, z. B. das blaue (heute leider etwas ausgeblichene) Hemd von Cavori, das durch sein rotes Zwillingshemd noch aufgewertet wurde: zwar nicht auffällige, aber gleichermaßen sportliche und elegante, angenehm zu tragende Hemden. 

 

 

Cavori in blau

Cavori in blau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cavori in rot

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber heute  könnte ich nicht mehr sagen, welches mein Lieblingshemd ist. Sicher gibt es Hemden, die mir besser gefallen und die ich lieber trage als andere, aber ein Hemd herauszustellen, das gelingt mir nicht. Dazu sind es auch zu viele. Und jedes Hemd hat eben besondere Stärken und Qualitäten. Ich schätze jedes Hemd als eine Art Individuum, mit eben einzigartigen Merkmalen. Deswegen fällt es mir auch oft schwer, ein Hemd zurückzugeben oder ein altes Hemd wegzuwerfen – die Vielfalt bzw. die Ganzheit der Sammlung wird durch jeden einzelnen Verlust womöglich beeinträchtigt.

 

Ich wähle Hemden nach unterschiedlichen Kriterien aus:

 

- Design:

DasAussehen ist natürlich das Wichtigste, wobei ich wie gesagt nicht nur das kaufe, was mir spontan sehr gut gefällt. Ich bin durchaus auch offen für neue Designs: was z. B. in letzter Zeit aufkam, Kontrastfarben am Kragen, auf der Innenseiten der Manschetten (die man dann umschlägt) oder auf der (inneren oder äußeren) Knopfleiste; oder Bilder, Wappen, Stickereien und Aufschriften auf dem Hemd. Manchmal muss ich mich erst daran gewöhnen, also dass ich eine Aufschrift erst zu groß finde, aber später dann doch akzeptiere.  Manches ist mir aber bis heute „too much“, also z. B. Hemden von Camp David (die durch Dieter Bohlen sehr bekannt wurden), da käme ich mir eher wie im Karneval vor.


Sehr schön in Kontrastfarben sind  z. B. Hemden von der Firma Carisma. Sie haben Kontrastfarben an fünf verschiedenen Stellen: Innenkragen, Unterkragen, innere  Knopfleiste, Ärmelsteg und Innen-Manschette.  

 

  

Carisma in hellblau mit kariertem Kontrast

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ärmel-Faxaufnahme kommt die Farbe und das Muster des Hemdes besser zum Ausdruck:

 

 

Carisma-Hemd hellblau, Ärmelansicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Carisma in dunkelblau mit kariertem Kontrast

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

- Komfort:

Es ist mir immer wichtiger, dass Hemden bequem sind. Von daher kaufe ich immer weitere Hemden. Während ich früher überwiegend S und M trug, kaufe ich heute (bei weitgehend gleicher Figur) eher L, XL oder gar XXL. Allerdings hängt das auch sehr von der Firma ab. Ein Hemd von Carisma in XXL entspricht z. B. normalerweise einem Hemd von Casa Moda in M.

Auch hier lauert ein Konflikt: Das engere Hemd mag objektiv besser passen und besser aussehen, aber das weitere ist bequemer - welches soll ich also kaufen? (Der Entscheidung leid, habe ich einmal einfach beide Größen gekauft, aber das kann man natürlich nur ausnahmsweise tun.)  

 

Vor vielen Jahren kaufte ich ein Hemd in Größe XL / 43 von Ahlemeyer.. Das Hemd kam mir damals absurd groß vor, aber ich wollte es unbedingt haben, und es gab es nur noch in XL. Ich ließ es mir dann auf meine damals übliche Größe S zusammennähen. Zwar  finde ich das Hemd noch immer sehr schön, aber ich trage es nicht mehr, weil es mir einfach zu eng vorkommt. Heute wäre ich froh, es wäre noch in Größe XL, denn lieber ein zu weites als ein zu enges Hemd.

 

 

 

Hemd von Ahlemeyer in klassischem Karo, Größe XL

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Außerdem bevorzuge ich Hemden mit einem weichen, nicht zu glatten Stoff. Oft haben gerade sehr hochwertige und teure Hemden Stoffe, die zwar nicht hart, aber aalglatt, „bügelfrei versiegelt“, fast wie Plastik sind, ich finde das unangenehm auf der Haut. Z. B. die Marke Culture (bzw. die Parallelmarke Captn Scott). Vom Design her mit die schönsten und originellsten Hemden, aber ich kann sie kaum tragen. Andererseits gibt es manchmal wunderbar weiche einfache Hemden für ein paar Euro.

 

 

Hemd von Culture

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

- Preis:  

Es gibt hier für mich durchaus Grenzen, zu viel auszugeben kann und will ich mir nicht leisten. Von daher bevorzuge ich reduzierte Hemden, da kann man zu einem begrenzten Preis auch eine sehr hochwertige Ware bekommen. Z. B. Hemden von Signum, Pierre Cardin oder eben Culture. Das billigste Hemd, das ich besitze, kostete 1 €, von etwa 7 € reduziert: ein durchaus ansprechendes Flanellhemd.  

 

 

No Name Hemd, für 1 € gekauft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das teuerste Hemd, das ich bisher gekauft habe, war ein Hemd von Culture für 49 €, aber von 89 € reduziert.  

 

 

 

Edles Hemd von Culture: 89 €, für 49 € gekauft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Culture-Hemden bestechen durch besondere Details, z. B. zwei Knöpfe am Kragen oder drei Knöpfe am Ärmel. Ob man das braucht? Natürlich nicht, es ist eher lästig. Aber solche Besonderheiten geben einem Hemd dennoch ein außergewöhnliches Flair. 

 

 

Culture: Ärmel mit drei Knöpfen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was das größte Schnäppchen war, hängt auch davon ab, ob man die Preisermäßigung absolut oder prozentual berechnet. Zu den größten Schnäppchen zählt jedenfalls ein Hemd von Signum, das ich für 22 € statt 79 € original gekauft habe. Oder ein Signum-Hemd, das ich für 10 € statt 69 € gekauft habe. Oder das Signum-Hemd, das ich zuletzt kaufte: Es war von 98,99 € auf 35,99 € reduziert, d. h. um 63,00 € bzw. 63%. Ein sehr edles Hemd mit feinem Paisley-Muster, das aber vermutlich dem normalen Hemdenkäufer zu extravagant ist und daher zu wenig verkauft wurde.

 

 

Signum-Hemd mit Paisley-Muster

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Manchmal gestalte ich ein Hemd auch etwas um, mit Hilfe einer Schneiderin, bin also selbst ein kleines bisschen Designer. So z. B. ein sehr stylisches dunkelblaues Hemd von Carisma (mit sehr seltenen eckigen Knöpfen), das einen roten Streifen hatte. Der Streifen sah durchaus originell aus, aber mir gefiel die einfachere Form ohne den Streifen doch besser - und ich ließ den Streifen und damit die verdeckte Knopfleiste entfernen.

 

 

Hemd von Carisma, original mit rotem Streifen

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Carisma Hemd ohne roten Streifen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oder ein schönes Jeans-Hemd von Selected Homme, blau mit weißen Kontrastnähten. Dazu passten die braunen Knöpfe nun gar nicht, also ließ ich weiße Knöpfe annähen. 

 

Da ich gerade über das Selbstgestalten von Hemden spreche, stellt sich die Frage nach Online-Portalen für Maßhemden, wie  tailorstore.de, youtailor.de, itailor.de, hemdwerk.de, walbusch.de und andere mehr. Diese Websites bieten nämlich auch die Möglichkeit, wie im Baukastenprinzip ein Hemd nach seinen eigenen Wünschen zusammenzustellen. Man wählt Stoff, Farbe, Schnitt, z. B. Ärmellänge, Form der Manschetten, Taschen, ggf. Kontrastfarben und anderes mehr. Im Grunde ein reizvolles Angebot, und ich schließe auch nicht aus, dass ich mir einmal ein solches Hemd designen lasse.  

 

Bisher habe ich das Hemdendesign allerdings aus manchen Gründen noch nicht versucht:

- die Hemden sind doch teurer als günstige Hemden von der Stange

- man weiß nicht genau, wie das Hemd wirklich wird

- man muss ziemlich lange auf das Hemd warten, bei  

  manchen Anbietern mehrere Wochen

- und es gibt auch Berichte von negativen Erfahrungen, z. B. dass das  

  Hemd gar nicht passt, man Zoll nachzahlen muss usw. 

Die Marke ist für mich nicht entscheidend. Zwar gibt es hochwertige Marken, die ich besonders schätze, wie Esprit, Casa Moda oder Signum, aber ich bin kein Markenfetischist. Sehr schöne und sehr preiswerte Hemden habe ich z. B. bei NKD gekauft, auch die sind allerdings von einer Marke, nämlich „Reward“, wirkliche No-Name-Hemden gibt es ja kaum noch.   

 

Ich habe auch schon Hemden bei Aldi und Lidl, Kik und Takko gekauft  (wenn auch nicht ohne Bedenken wegen der schlechten Arbeitsbedingungen vor allem der Näherinnen). Sonst kaufe ich online, vorrangig bei Amazon, oder in besseren Kleidungsgeschäften und Boutiquen.

(Sehr gerne habe ich Hemden bei Kaufhaus Wagners gekauft, ein sehr geschmackvolles Geschäft im kleinen Moselort Brodenbach, die z. B. schöne Hemden von Claudio Campione führten. Leider ist dieses Geschäft inzwischen geschlossen.)