Kinderheim Poconas in Bolivien

(28.11.2016)



Für mich ist praktisches soziales Engagement ein notwendiger Bestandteil meines Lebens. Einfacher gesagt, es ist mir wichtig, anderen Menschen zu helfen. Das ergibt sich aus meinem christlichen Verständnis, aber es ist mir auch ein unmittelbares Anliegen.

 

Das fängt damit an, dass ich einem alten oder kranken Menschen helfe, die Straße  zu überqueren. Ich telefoniere z. B. regelmäßig mit zwei alten Damen, obwohl das manchmal mühselig ist und mir eigentlich die Zeit fehlt, aber ich weiß, dass es für diese beiden Damen sehr wichtig ist.

 

Über mehrere Jahre habe ich als Patin ein kleines Mädchen in China über eine Hilfsorganisation unterstützt. Neben der finanziellen Unterstützung schrieb ich dem Mädchen, schickte ihr Geschenke und erhielt auch Briefe von ihr (die von einem Dolmetscher übersetzt waren). Eines Tages stellte sich durch Zufall heraus, dass mein Geld gar nicht für dieses Mädchen, sondern anderweitig verwendet wurde. Wahrscheinlich diente es dennoch einem guten Zweck, aber ich fühlte mich getäuscht und beendete dieses Projekt enttäuscht.

 

Seit einigen Jahren unterstütze ich jetzt das Kinderheim Poconas-Sucre in Bolivien.

Zuerst sammelte ich geeignete Kleidung und schickte sie im Paket ins Kinderheim, das habe ich schon mehrfach getan. Dann fragte ich in Geschäften an meinem Heimatort nach, ob ich Sammelbüchsen für das Kinderheim aufstellen dürfte. Das lief ganz gut, vor allem beim Bäcker spendeten viele Menschen. Dafür Danke.


Als letztes Projekt habe ich mit selbst aufgenommen Fotos einen Kalender von meinem Heimatort Bad Neuenahr-Ahrweiler gestaltet, den ich bei der Tourist-Info und in einer Buchhandlung zum Verkauf anbiete. 4 € pro Kalender gehen an das Kinderheim (ich zahle zwar bei jedem Kalender drauf, aber das ist es mir wert). Im Moment kann man noch nicht zu sagen, ob das Projekt erfolgreich sein wird.

 

Nun näher zu dem Kinderheim: Es wird wie folgt beschrieben:

 

„In einer der schönsten Städte Boliviens, Sucre, liegt das Kinderheim Poconas. Diese Einrichtung der Josefsschwestern aus Trier wird seit über 35 Jahren von vielen Spendern und Gläubigen der Gemeinde St. Anna, Düren, unterstützt.

So sind im Haus eine Säuglingsstation, ein Kleinkinderbereich für Jungen und Mädchen und ein Mädcheninternat untergebracht.







In dem Kinderheim finden Babys, deren Mütter nicht in der Lage sind ihre Neugeborenen zu betreuen und zu ernähren, genauso einen Platz wie ausgesetzte, kranke, unterernährte oder verwaiste Kleinkinder. Zur Zeit befinden sich ca. 120 Kinder im Alter von 0 bis 21 Jahren in der Obhut der Josefsschwestern. Die Kleinsten im Alter von 0 bis 2 Jahren (ca. 25 Kinder) werden im Säuglingsbereich rund um die Uhr von einer Krankenschwester und tagsüber zusätzlich von vier jungen Frauen betreut.


Mit 2 Jahren kommen die Kinder in einen anderen Bereich des Heims. Bis zu ihrem fünften Lebensjahr können sie dort bleiben, danach wechseln die Jungen in die Obhut von staatlichen Heimen. Die Mädchen werden meist in das angeschlossene Internat des Hauses übernommen. Dort erhalten sie bis zu ihrer Volljährigkeit, und oft noch darüber hinaus, die für ihre weitere Entwicklung notwendige Fürsorge, Kleidung, und die Möglichkeit einer Schul- und evtl. auch Universitätsausbildung. So sind zum Beispiel zwei Lehrkräfte für die Hausaufgabenbetreuung und Förderung im schulischen Bereich angestellt. Die Kinder und Jugendlichen lernen zudem schon früh, Verantwortung zu übernehmen, indem sie entsprechend ihremAlter hauswirtschaftliche Pflichten im Heim erledigen und bei der Betreuung der kleineren Kinder helfen.





Aufgrund der Armut in Bolivien können die Eltern der Kinder meistens nicht für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen und so müssen die Kosten für Lebensmittel, insbesondere für die teure Babymilch, Behandlungen und Betreuung vom Heim übernommen werden. Daher sind die Ordensschwestern für die Unterhaltung des Hauses stets auf Spenden angewiesen. Durch die über 35-jährige Partner-/Patenschaft der Gemeinde St. Anna, Düren mit den Einrichtungen der Trierer Josefsschwestern in Bolivien konnte bisher sehr vielen Kindern eine gute Perspektive für ihr weiteres Leben gegeben werden.“ (zitiert von der Seite bolivien-bruecke.de)





Wie entstand das Kinderheim Poconas in Sucre, Bolivien ?

 

„Kardinal Jose Clemente Maurer in Sucre, Bolivien bat 1964 die Trierer Josefsschwestern in Bolivien ein Exerzitien-Haus zu gründen.

Die Josefsschwestern schickten daraufhin 1964 vier Schwestern nach Sucre in Bolivien,um den Auftrag von Kardinal Maurer zu erfüllen. Doch nur kleine kirchliche Gruppen wie Priester, Ordensleute und aktive Laien nahmen die Einrichtung in Anspruch. Die Bevölkerung konnte nicht erreicht werden, so dass dieses Arbeitsgebiet nach einigen Jahren wieder aufgegeben wurde.

Die Schwestern spürten sehr schnell, dass die Realität vor Ort ganz andere Aufgaben vonihnen abverlangte. Es galt sich um die Ärmsten und Benachteiligten zu kümmern,

insbesondere um die Babys und Kleinstkinder, die von hoher Sterblichkeit betroffen waren.


So versuchten die Schwestern auf diese Nöte zu reagieren, indem sie eine ambulante

Krankenstation am Rand der Stadt aufbauten. Da Bolivien in Südamerika das Land mit der höchsten Kindersterblichkeit war, wurdedieses Problem für die Schwestern zu einer echten Herausforderung. Die ambulante Behandlung reichte oftmals nicht, denn viele Kinder brauchten zum Überleben unbedingt stationäre Behandlung.

So wurde im Jahr 1968 eine Entbindungsstation mit einer Praxis für Vorsorgeuntersuchungen und Allgemeinmedizin eröffnet. Das Augenmerk richtete sich dabei besonders auf junge Frauen mit geringen finanziellen Möglichkeiten, diese wurden hier bevorzugt behandelt.


Als die zu versorgende Zahl der Kleinkinder immer größer wurde, richteten die Schwestern am Standort in Poconas die Kinderkrippe „Casa Cuna“ ein, um fortan auch Waisen und unterernährte Kinder in ihre Obhut zu nehmen und sie mit dem Notwendigsten zu versorgen.

Ab einem Alter von 4 Jahren wurden dann die Mädchen von den Jungen getrennt. Die

Mädchen wurden ins Internat übernommen und in diesem Bereich weiter betreut und

versorgt. Die Jungen übergaben die Schwestern ab diesem Alter in ein von Padres geführtes Waisenhaus.


Heute wohnen durchschnittlich 35 Jungen und Mädchen im Kleinkinderbereich „Casa Cuna“. Im Mädcheninternat leben ca. 60 Mädchen ab einem Alter von 4 Jahren. Bis zum Abschluss ihrer Schul-/ Berufsausbildung haben sie die Möglichkeit hier zu wohnen.

Zusätzlich zu denen im Internat lebenden Kindern und Jugendlichen gibt es eine Gruppe von Mädchen deren Eltern nicht in der Lage sind, ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen. Sie helfen den Schwestern bei ihren täglichen Aufgaben im Haushalt und verdienen sich damit ihren Schulbesuch bzw. ihr Studium.“ (zitiert von der Seite: st-lukas.org)



Zum Seitenanfang