Meine Bilder

(29.06. 2013)

 

Etwa mit 18 – 20 Jahren malte ich viele Bilder, außerdem machte ich Collagen und experimentierte mit Lichteffekten und Konstellationen von Objekten.

 

Für das Malen verwandte ich vor allem vier  Techniken, die ich für mich entwickelte hatte:

 

- Fließ-Technik:  

Ich ließ Tuschfarbe auf dem Bild zerfließen, das erzeugte „Flüsse“.

- Spritz-Technik:

Ich spritzte mit dem Pin des Tuschdeckels Farbe auf das Bild, das erzeugte  Punkte.

- Zeichen-Technik:

Ich zeichnete ineinander verschachtelte Strukturen oder Linien.

- Pinsel-Technik:

Ich malte mit dem Pinsel Farben, hier stehen die Farben im Vordergrund.

 

Und ich kombinierte diese verschiedenen Methoden. 

 

Nach dieser Zeit gab ich das Malen / Zeichnen wieder auf, weil mich die intellektuelle, rationale, philosophisch-wissenschaftliche Arbeit mehr interessierte.

 

Aus heutiger Sicht bedauere ich das. Das Malen wäre ein guter Gegenspieler  zu der geistigen Arbeit gewesen, auch wenn ich später manchen anderen Ausgleich (Musik, Meditation u. a.) fand.

 

Vielleicht hätte ich mich auch vorrangig dem Malen zuwenden sollen, vielleicht wäre das sogar befriedigender und erfolgreicher gewesen als das Nachdenken und Schreiben, wobei man immer wieder an neue Grenzen stößt (wenn man sich nicht selbst etwas vormacht). Aber das ist spekulativ.

 

Dass meine Großmutter mütterlicherseits Ottilie Kollwitz (geb. Ehlers) eine sehr gute Malerin war und meine Urgroßmutter mütterlicherseits, Käthe Kollwitz, eine weltbekannte und meisterhafte Malerin, Zeichnerin und Bildhauerin war (bzw. ist), hat wenig mit meinem Malen zu tun, das stilistisch völlig anders gestaltet ist.

 

Jedenfalls überlege ich, nach all den Jahren einmal wieder neue Bilder zu malen – wenn ich die Zeit und die Muße dafür finde.

 

Nachfolgend eine Auswahl meiner früheren Bilder.  

Die Darstellung ist (wie manches auf dieser Homepage) technisch nicht perfekt. Entweder habe ich einfach kleinere Bilder auf den Scanner gelegt. Oder ich habe alte – analoge – Fotos von den Bildern eingescannt. Aber mir fehlt  gegenwärtig die Zeit, die Bilder neu digital zu fotografieren und einzustellen. Und mir ist es wichtiger, sie überhaupt einzustellen, als dass es technisch perfekt ist.

 

 

Noch ein Hinweis: Je nachdem, wie man die Bilder bzw. die Fotos scannt, kann man die Farben deutlich variieren, so dass letztlich ganz unterschiedliche Bilder entstehen. Man kann auch inverse Farben einstellen, was das Bild endgültig zu einem eigenen, neuen macht.

 

 

 

Ich ordne diese Bilder zunächst nach folgenden Kriterien:

- Haupt-Bilder

(das sind größer-formatige, ausgefeilte Bilder mit verschiedenen Techniken)

- Andere Bilder

(das sind kleiner-formatige Bilder, nicht immer ausgefeilt, manche auch experimentell)

(08.12.2012) 

 

 

HAUPT-BILDER 

 

 

 

 Urknall

    

 

 

Leben

 

 Leben

 

 

 

 

 Fluss

 

 

 

 

 Ordnung und Dynamik 

 

 

   

 

  Bewegung

 

   

 

 

 Chaos

 

 

    

 

Symmetrie

 

   

 

 

Struktur 1

 

 

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ANDERE  BILDER

 

Diese anderen Bilder sind ebenfalls durch die oben beschriebenen Techniken bzw. Kriterien bestimmt (vgl. oben):

- Fließ-Technik: "Flüsse" 

- Spritz-Technik: Punkte 

- Zeichen-Technik: Strukturen 

- Pinsel-Technik: Farben 

 

Überwiegend handelt es sich allerdings um Kombinationen dieser Techniken – und ich benenne die Bilder nach der dominierenden Technik. 

 

1) Fließen

Technisch vollzieht sich das wie folgt: Ich gieße verschiedene Farben auf das Blatt und bringe sie durch Bewegungen des Blattes zum Fließen. An dieser Technik hat mich fasziniert (und tut es immer noch), dass man einerseits die fließende Form gestaltet, andererseits aber nicht wirklich die Kontrolle hat, wie sich die Form im Einzelnen entwickelt, sondern hier spielt ein zufälliges, freies Prinzip eine Rolle. Ebenso ist es mit den Farben: Ich wähle zwar die Farben aus, aber wie sie sich dann genau vermischen, überlagern oder abgrenzen, das kann ich nicht vorhersehen und vorherplanen. Und das finde ich gerade spannend: der Künstler gestaltet, aber mit ihm gestaltet auch eine andere, größere Kraft: man mag sie Natur, Zufall, Kreativität oder anders nennen. Das erinnert an die Evolution, bei der Notwendigkeit (Selektion) und Zufall (Mutation) zusammenwirken.

 

 

 

 

 Fließen 1

 

 

 

 

Fließen 3 

 

 

   

 

 

 

  Fließen 4 

 

 

 

  Fließen 8 

   

 

 

 

 Fließen 10b 

 

 

 

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 2) Punkte

Punkte, man könnte vielleicht auch Kleckse sagen, erzeuge bzw. genauer erzeugte ich, indem ich mit dem Pin, der im Deckel des Tuschefläschchens befestigt ist, auf das Papier spritze. Bei dieser Spritz-Techniker ergibt sich nun ein ganz ähnliches Prinzip wie beim Fließen: Einerseits steuere ich den Prozess - ich bestimme, mit welcher Farbe ich wohin und mit wieviel Kraft spritze. Aber andererseits kann ich natürlich keineswegs genau das Ergebnis dieses Spritzens vorhersagen. Auch da spielen zufällige, für mich nicht kontrollierbare Kräfte bzw. Randbedingungen eine Rolle. So gesehen sind auch diese Bilder ein Produkt aus Wille und Unwillkürlichem, eine Synthese aus Ich und Nicht-Ich. Übrigens gibt es auch Bilder, bei denen ich die Fließ- und die Punkte-Technik kombiniert habe.

 

 

Punkte 32

 

 

 

 

Punkte 14

 

    

 

 

Punkte 33

Punkte 33

 

 

 

3) Strukturen

Mit Struktur meine ich, dass ich, meistens mit einem Stift, Linien, Kurven, generell geometrische Figuren gezeichnet habe, wie z. B. Dreiecke, Vierecke, ineinander verschachtelte Strukturen usw., manchmal unterzu Hilfenahme eines Lineals. Diese Zeichen-Technik ist ziemlich genau das Gegenteil der Fließ-Technik. Hier habe ich die größte Kontrolle über meine Bild-Komposition. Zwar kann man den Stift auch schon einmal ziemlich frei kreisen oder Striche ziehen lassen, aber jedenfalls prinzipiell kann ich den Stift recht genau steuern. Und während beim Fließen vorwiegend weiche Formen entstehen, sind es bei der Strukturierung oft gerade, eckige, spitze, wenn man so will „harte“ Strukturen. Die Struktur-Technik habe ich mit den drei anderen Techniken oft kombiniert.

Gerade die Synthese von weichen, fließenden Formen und harter Struktur hat mich immer wieder fasziniert. Es geht um eine Grund-Polarität des Lebens: zwischen Yin = weibliches Prinzip (Fließen) und Yang = männliches Prinzip (Struktur). In manchen Bildern stehen sich diese Pole nur gegenüber, in anderen Bildern habe ich eine Vereinigung und Versöhnung der Pole angestrebt, die Strukturen beginnen zu fließen bzw. der Fluss gewinnt Struktur.

   

 

 

 

 

Strukturen 6

 

 

 

 

 

Strukturen 4

 

 

 

 

Strukturen 2

 

 

 

4) Farben

Zwar sind fast alle meine Bilder farbig. Aber mit Farben meine ich Bilder, bei denen Farbkombinationen im Vordergrund stehen, und zwar nicht durch Fließ-Technik hervorgebracht,  sondern (meistens) mit dem Pinsel selbst erzeugt (Pinsel-Technik), wobei man natürlich mehr Kontrolle als bei der Fließ-Technik hat. Bei den Farb- oder Pinsel-Bildern habe ich öfters auch die Punkte-Technik zusätzlich verwandt.

 

 

 

 

Farben 2

 

 

 

 

Farben 3

 

 

 

 

Farben 4

 

 

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